Die Schmetterlingstramete

Dieser Pilz hat es eigentlich verdient jeden Monat „Pilz des Monats“ zu sein und das nicht weil er in jedem Monat vorkommt. Er ist nicht nur einer der wichtigsten holzabbauenden Pilze, er ist für jeden der etwas für sein Immunsystem tun will der ultimative Tipp, gerade weil er immer vorrätig ist. Im Backofen getrocknet, oder auch irgendwie anders, auf jeden Fall eine gewisse Zeit 60 Grad Celsius ausgesetzt und dann in einem Glas aufbewahrt, ist er praktisch grenzenlos haltbar. Zu Pulver gemahlen kann die Schmetterlingstramete dann zu Tee aufgekocht werden. Die Hauptwirkung wird der Immunstabilisierung und der Begleittherapie bei Krebs zugeschrieben, es gibt aber noch eine ganze Reihe anderer Anwendungsgebiete. Auf meinen Pilzwanderungen wird regelmäßig auf diese „Bunte“ Tramete und ihre möglichen Verwechsler eingegangen und ich liebe einfach diesen reinen einzigartigen Geruch, aber auch den Geschmack des Tee`s. Die Bilder beschreiben den Pilz ganz gut, besser ist es aber in jedem Fall ihn einmal selbst zu finden und anzufassen um sich sein eigenes Bild zu machen. Nur so weiß man sicher was mit kleinen weißlichen Poren, oder seidig glänzender Oberfläche gemeint ist, wie es in Pilzbüchern beschrieben wird. Der Pilz kann als Wundparasit in Bäume eindringen, kommt aber in der Regel an Stümpfen und Stämmen verschiedener Holzarten als Saprobiont vor.

 

Nicht jeder hat ein Mikroskop zu Hause, wir werfen mal einen Blick durch.

Bild 1, Sporen, gebildet für die Fortpflanzung von Pilzen

Bild 2, Hyphengeflecht aus der Unterseite einer Schmetterlingstramete

Ein Teilstrich zeigt 1 Mikrometer, das sind 0.001 mm, also 1000 Teile zwischen 2 Strichen auf einem normalen Lineal. Das muss man sich mal vorstellen, im Fall von Bild1 liegen 2 Sporen nebeneinander und messen zusammen gerade mal 5 Striche! Mit solchen Sporen sind die Unterseiten dieser Schmetterlingstrameten übersät. Man kann sich vielleicht vorstellen (oder auch nicht) wie viele davon auf so eine Unterseite nebeneinander passen, wenn die Tramete z.B. 5cm breit ist. Jede einzelne Spore kann auf geeignetem Untergrund keimen und in etwa sowas bilden, was auf Bild2 zu sehen ist- ein Hyphengeflecht. Zur Erklärung: das Bild2 zeigt ein Stück aus der Unterseite, der Porenseite, 1000fach vergrößert. Aus so einem Hyphengeflecht besteht ein Pilz, richtig ausgedrückt, ein Fruchtkörper. Es gibt 1x ein Hyphengeflecht unter der Erde, oder im Fall der Trameten im Holz, das sogenannte Mycel und eins über der Erde, dort aber mit einem Bauplan, mit dem Fruchtkörper gebildet werden. Eine Meisterleistung, wenn man bedenkt wie vielfältig Pilze in ihrer äußern Gestalt sind. Gut sortiertes Chaos also, denn eine Schmetterlingstramete sieht schließlich immer mehr oder weiniger gleich aus, genau wie Fliegenpilze und all die anderen Pilzgattungen und deren Arten. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert