Größter Scheibling
Der Größte Scheibling und eine Überraschung
Wer den Größten Scheibling einmal selbst finden möchte, muss sich in einen Fichtenforst begeben, denn dort ist die Wahrscheinlichkeit am höchsten ihn anzutreffen.
Am besten sucht man zwischen den Fichten nach altem Holz und dort im Umfeld nach moosigen Stellen. Oder man geht bemooste alte Fichtenstubben und liegende Stämme ab.
An frisch abgesägten Bäumen lohnt sich die Suche nach dem Größten Scheibling nicht.
Wann er den Baum befällt ist schwer zu sagen, Fruchtkörper bildet er auf jeden Fall erst wenn vom Holz nicht mehr viel übrig ist, also erst wenn ein bestimmter Grad der Zersetzung eingetreten ist.
In diesem Fall (siehe Foto) wuchsen sie am Wegrand an einem Hang. Nach näherer Untersuchung verbarg sich unter dem ganzen Moos ein Fichtenstamm, der schon teilweise in den Hang übergegangen war.
Es kann also auch mal so wirken als ob der Pilz aus bzw. auf der Erde wächst.
Farblich ist der Pilz von oben etwas zwischen fleischfarben und braunrot bis gräulich braun. Die Unterseite ist der Oberseite farblich ähnlich, nur etwas heller und mit einem ziemlich dicken Stiel/Ansatz.
Ab Mitte April bis in den Juni hinein kann man ihn finden.
Obwohl er als sehr schmackhaft beschrieben wird, habe ich ihn bisher nur zur Bestimmung gesucht und mitgenommen, so auch diesmal.
Wer solche Pilze für die Pfanne sammelt muss sie vor dem Essen unbedingt gut durchgaren da sie, wie beispielsweise auch alle Morcheln, roh sehr giftig sind.
In manchen Büchern findet man den Größten Scheibling auch unter dem Namen Scheibenlorchel lat. Gyromitra ancilis, er hört aber heutzutage auf den Namen Discina ancilis.
Eine kleine Überraschung gab es noch auf demselben Weg, da stand etwas womit ich überhaupt nicht gerechnet habe. Da dieser Pilz außen bräunlich/grünlich ist, war er gegenüber dem Boden perfekt getarnt und sah deshalb aus wie ein leuchtendes Loch in der Erde. Die Innenseite dieses Becherlings ist nämlich leuchtend orange.
Ich habe ein kleines Stück zur Bestimmung mitgenommen und konnte dann mit dem Mikroskop nachweisen um was es sich genau handelt – nämlich um den Leuchtenden Prachtbecherling.
Für mich ein Erstfund.
Ich wünsche viel Spaß beim suchen und auch falls es dieses Jahr nicht mehr klappt, der nächste Frühling kommt mit Sicherheit.